Take That: von den 90ern bis Heute

KonzertMan mag es kaum glauben: Die Gründung der medial wieder präsenten Boygroup liegt bereits mehr als 20 Jahre zurück. Im Jahr 1990 fiel der Startschuss für Take That. Niemand kannte bis dahin den Begriff der „Boygroup“, der heute im Musik-Business so selbstverständlich ist wie der des „Rockstars“. Die fünf Mitglieder von Take That schrieben eine unvergleichliche Erfolgsgeschichte, die jedoch nicht ohne beizeiten vorübergehenden Trennungsschmerz verlief.

Der Beginn 1990: Als noch keiner Boygroups und Pop-Castings kannte

Die Existenz der Boygroup Take That wurde genau in dem Jahr begründet, in dem Deutschland vereinigt wurde. Populäre Musikbands per Casting zu gründen war 1990 eine noch völlig neue Vorgehensweise. Der Musik-Manager Nigel Martin-Smith hatte eine vier- bis fünfköpfige Formation von jungen, begabten Männern in seinem Kopf, mit der er große Hits landen wollte. Die ersten vier waren schnell in Diskotheken und bei Musik-Wettbewerben gefunden: Nachdem Gary Barlow sein erster feststehender Kandidat war, entdeckte er Howard Donald, Mark Owen und Jason Orange in Diskotheken und bei Musik-Wettbewerben. Erst als ihm klar wurde, dass zur Komplettierung noch ein fünftes Mitglied fehlt, kam die Chance für den heutigen Mega-Star Robbie Williams, dessen Sichtung völlig andersartig ausfiel: per Zeitungsanzeige!

Boygroup-Kult, Trennung und die finale Wiedervereinigung

Die Erfolgsgeschichte von Take That nahm bereits kurz nach ihrer ersten Findungsphase ein rasantes Tempo auf: Mit eigenen Songs wie „Back for Good“ und Cover-Versionen á la „Relight My Fire“ und „Could It Be Magic“ landeten die fünf britischen Jungs große, europaweite Chart-Erfolge und ebneten den Weg für spätere, sehr erfolgreiche Boygroups, wie vor allem die Backstreet Boys. Auch wenn Take That in den USA nie richtig Fuß fassen konnten, so wurden sie in Europa und speziell in Deutschland zu absoluten Popstars. 1996 verursachte ihre plötzliche und unerwartete Trennung eine Massenhysterie unter ihren Fans, die eine emotional langfristige Krise einer ganzen Teenie-Generation befürchten ließ. Doch die Fans von Take That durften sich schnell über Solo-Veröffentlichungen ihrer Idole freuen, wie z.B. von Gary Barlow. Völlig unerwartet startete der innerhalb der Gruppe als relativ labil und untalentiert geltende Robbie Williams die mit Abstand erfolgreichste Solo-Karriere, die keinen künstlerischen und kommerziellen Vergleich mit den Take That-Erfolgen scheuen musste. Nachdem sich Take That im Jahr 2005 und zu viert wieder neu erfand, jedoch ohne Robbie Williams, war die Öffentlichkeit deshalb sehr erstaunt und erfreut, dass der charismatische Superstar 2010 letztendlich wieder zurück zu Take That und zu seinen Wurzeln fand.

Unverhofft kam hier häufiger. Take That!

Take That stand und steht auch heute noch für Emotion pur. Nach ihrem grandiosen Erfolg als frühe Boygroup der 90er Jahre waren ihre Trennung, der Verlauf der Solo-Karrieren sowie die Rückkehr zur alten Formation stets von überraschenden Momenten und Ereignissen geprägt. Gary Barlow galt zu Beginn von Take That als der Frontmann und öffentliche Liebling, dem gegenüber Mark Owen, Howard Donald, Jason Orange und Robbie Williams die besondere Solo-Karriere vorausgesagt wurde. Doch das emotionale Auf und Ab, welches die Fans der Kult-Gruppe durchleben mussten, werden aus heutiger Perspektive vor allem mit Robbie Williams verbunden – einem Star, der einst nur das „fünfte Rad am Wagen“ war.

Foto: nikkytok – Fotolia.deSimilar Posts:

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